Rita Apel - Das Kindergedicht vom Mikroplastik
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Das Kindergedicht vom Mikroplastik
Du weißt vielleicht nicht so genau, was Mikroplastik ist.
Ganz kurz gefasst kann ich nur sagen: Es ist großer Mist.
Es richtet reichlich Schäden an in Flüssen und in Meeren.
Und wie das kommt, das möchte ich dir jetzt einmal erklären.
Wenn Plastikmüll in großer Menge auf Gewässern treibt,
entsteh‘n dabei Zerfallsprodukte, weil’s aneinanderreibt.
Die Plastikteilchen sind so klein, sie sind kaum zu erspähen.
Du braucht ein gutes Mikroskop, um sie genau zu sehen.
Und diese Mikroplastikbröckchen entsteh‘n ja erst im Meer
aus vielen anderen großen Teilen. Man nennt sie sekundär.
Primäres Mikroplastik tun die Menschen noch hinzu,
wahrscheinlich vielfach unbewusst, wohlmöglich sogar du.
Du findest es in Peelingcremes, in Duschgel, Zahnpasta,
in Make-Up, Shampoo, Lippenstift, Rasierschaum, Mascara,
in Sonnenschutz und Nagellack, Rouge und Deodorant,
in Haarspray und in After Shave, in Creme für Fuß und Hand.
Als Füllstoff in Kosmetika kommt es ganz häufig vor,
sogar in dem ganz teuren Zeugs, zum Beispiel von Dior.
Es schleifen die Partikelchen dir deine Haut schön glatt.
Kann sein, dass du sie auch benutzt bei dir zu Haus im Bad.
Nach jedem Duschen, Schminken, Waschen, nach jedem Haare Stylen
wird Abwasser stets angereichert mit klitzekleinen Teilen.
Dann treibt das Zeugs durch die Kanäle und ist bald in den Meeren.
Das Blöde daran nämlich ist: Kein Klärwerk kann das klären.
Jetzt fragst du dich: Kann durch die Teilchen denn Schlimmeres geschehen?
Sie sind nur Nanometer groß, man kann sie ja kaum sehen.
Das kann doch nicht so furchtbar sein, es geht ja kaum noch kleiner.
Doch grad in diesem Falle gilt: Je kleiner, desto gemeiner!
Klar können sie gefährlich sein, für Algen beispielsweise.
Die sinken bis zum Meeresgrund und dienen dort als Speise.
Das Kindergedicht vom Mikroplastik 1
© Rita Apel 4/2018
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